Kopfschmerzen

 

Kopfschmerzen kennt jeder von uns. Direkt hinter Rückenschmerzen, belegen sie Platz 2. der häufigsten Schmerzformen. 15 Millionen Menschen in Deutschland sind betroffen und über 200 Formen von Kopfschmerzen wurden bisher klassifiziert. Die gängigsten Arten (97% aller Fälle) stellen wir hier vor und zeigen Ihnen, wie sie behandelt oder sogar vermieden werden können.

Spannungskopfschmerzen

Sie entstehen durch psychische Belastung wie Stress, Überarbeitung, soziale Belastungen und Ängste. Weitere Ursachen können physische Probleme sein wie z.B. Verspannungen, Übermüdung, Blutdruckprobleme, Flüssigkeits- oder Sauerstoffmangel und Zyklusbeschwerden bei Frauen. Aber auch lange Bildschirmarbeit, Wetterempfindlichkeit, Alkohol und Nikotin können Auslöser sein. Bei Spannungskopfschmerzen helfen meist leichte Schmerzmittel oder bewährte Hausmittel. Wir haben für Sie eine Liste mit einfach umsetzbaren Tipps zusammengestellt. Anhaltende oder oft wiederkehrende Schmerzen sollten jedoch auf jeden Fall vom Arzt abgeklärt werden.

Migräne

Von dieser schweren Form der Kopfschmerzen sind etwa 8 Millionen Deutsche betroffen. Sie zeichnet sich durch einen pochenden, halbseitigen, oft plötzlich einsetzenden Schmerz aus, der wenige Stunden bis mehrere Tage anhält. Übelkeit, Erbrechen und Überempfindlichkeit gegen Licht, Geräusche und Düfte kommen bei starken Anfällen noch hinzu. Bei der Behandlung einer Migräne sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt hinzuziehen. Er wird Sie beraten und entscheiden, ob eine Behandlung mit Medikamenten und/oder Maßnahmen wie Akupunktur und Entspannungstherapie, notwendig und hilfreich sind. Bei leichten Formen der Migräne helfen bekannte Schmerzmittel wie ASS, Aspirin, Paracetamol, Ibuprofen. Bei schweren Krankheitsverläufen werden sogenannte Triptane eingesetzt.

Cluster-Kopfschmerzen

Über 100.000 Menschen leiden in Deutschland unter Cluster-Kopfschmerzen. Symptome sind einseitige Schmerzen, oft begleitet von tränenden Augen und laufender Nase. Die Schmerzen werden von Betroffenen als sehr extrem beschrieben und können zu einer großen Belastung werden. Die Anfälle dauern wenige Minuten bis zu drei Stunden und treten immer zur selben Tageszeit auf. Wenn Sie unter dieser Kopfschmerzart leiden, sollten Sie einen Spezialisten aufsuchen. Gängige Medikamente sind nicht sehr hilfreich. Eine Behandlung mit Triptanen oder die Inhalation von Sauerstoff kann oft sinnvoller sein.

Medikamentenkopfschmerz

Diese Art tritt nach längerem Medikamentenüberkonsum auf. Selbst die dauerhafte Einnahme von Schmerzmitteln kann zu Kopfschmerzen führen. Ein bewusster Umgang mit Medikamenten unter ärztlicher Aufsicht ist hier die beste Vorsorge. Medikamentenkopfschmerzen lassen sich nur durch einen stationären oder ambulanten Entzug der auslösenden Medikamente heilen. Selbstverständlich müssen Sie bei so einem Entzug ärztlich betreut werden.

 

Der Schmerz-weg-Plan bei Kopfschmerzen:
  • Ein entspannendes Bad nehmen
  • Wärmekissen in den Nacken legen
  • Kältekompressen bei Migräne auf Stirn legen
  • Viel trinken (mind. 2 Liter Wasser)
  • Einen wohltuenden Kräutertee genießen (mit Wacholderbeeren, Rosenblüten, Hibiskusblüten, Melisse, Weidenrinde, Lindenblüten oder Lavendel)
  • Akupressur: leichte Massage von Kopf und Ohren mit kreisenden Bewegungen der Finger
  • Entspannung durch Meditation, Atemübungen, autogenes Training
  • Bewegung an der frischen Luft
  • Gutes Stressmanagement
  • Verspannungslösende Massagen, besonders im Rücken-, Nacken- und Kopfbereich
  • Ein geregelter Tagesablauf
  • Ein ausgewogener Ernährungsplan mit geregelten Essenzeiten
  • Eine Tasse Kaffee trinken
  • Aromatherapie: Pfefferminzöl oder Teebaumöl auf die Schläfen tupfen

Checkliste

Ist mein Lebensstil kopfschmerzfördernd?
  1. Trinken Sie oft viel Alkohol oder sind starker Raucher?
  2. Sind Sie bei der Arbeit täglich negativem Stress ausgesetzt?
  3. Verbringen Sie den Großteil des Tages in schlecht belüfteten Räumen?
  4. Gönnen Sie sich selten eine Auszeit zum Entspannen?
  5. Schlafen Sie unregelmäßig?
  6. Nehmen Sie öfter als an 10 Tagen im Monat Schmerzmittel ein?
  7. Machen Sie selten Sport?
  8. Haben Sie Beziehungsprobleme?
  9. Fühlen Sie sich oft überfordert?
  10. Trinken Sie weniger als 1,5 Liter Wasser am Tag?

Wenn Sie mehr als 5 Fragen mit ja beantworten können, dann sollten Sie versuchen Ihre Lebensführung zu ändern. Nicht alle Probleme lassen sich einfach beheben, aber wenn Sie auch nur ein oder zwei Aspekte verändern, dann können Sie damit das Risiko verringern zum chronischen Kopfschmerzpatienten zu werden.

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